Meine Frau und ich brachen am 22.August 2005 in Inning am Ammersee zu einer langen Wanderung auf. Wir wollten zu Fuß von München nach Venedig gehen. Ein sehr langer Weg. Über 500km und über hohe Berge sodass insgesamt an die 20.000 Höhenmeter zu bewältigen waren. Wir wollten am 21. September in Venedig am Markusplatz ankommen, denn das war der Geburtstag meiner Frau Nasha. Der Weg hat 28 Tages-Etappen, also 4 Wochen.
Prolog
Wir gingen von Inning zum Bus, und fuhren mit dem zur S-Bahn, mit der zum Marienplatz in München.
Da wurde noch mal ausgiebig gefrühstückt und dann ging es los. Erst zur Isar und dann immer weiter der Isar entlang bis zur Waldwirtschaft. Da trafen wir den Wirt, den Sepp Krätz, der uns nochmal ordentlich mit einer Jause versorgte und alles Gute wünschte. Dann gings weiter bis nach Schäftlarn.
Mit dem Auto ist das gar nicht so weit, aber zu Fuß ist es doch schon eine ganze Strecke. Dazu kam dass wir schwere Bergschuhe an den Füssen hatten und ebenso schwere Rucksäcke auf dem Buckel.
Kurz und gut, wir waren schon ganz schön müde nach der 1.Etappe und Nasha hatte schon ein Blase am Fuß. Mir kamen erste Zweifel, ob wir es tatsächlich schaffen würden bis Venedig.
Durchhalten ist angesagt
Am nächsten Tag bekam Nasha ein Blasenpflaster und dann gings weiter. Erst nach Wolfratshausen, dann nach Geretsried. Der zweite Tag war geschafft. Und am dritten Tag erreichten wir dann endlich die Berge in Lengries. Wir hatten die ersten drei Tage durchgehalten. Kilometermäßig waren wir noch nicht sehr weit weggekommen von München. Mit dem Auto fährt man die Strecke in 1 Stunde, wir hatten zu Fuß 3 Tage gebraucht.
Die Alltags-Sorgen sind verschwunden
Am Morgen des 4.Tages erwachten wir auf der ersten Berghütte, dem Brauneck Haus. Unter uns ein bisschen Nebel über uns der blaue Himmel. Ich überlegte, worüber hatte ich mich gesorgt, 3 Tage zuvor? Es fiel mir nichts dazu ein, ich wusste es nicht mehr.
Es gibt nur das Hier und Jetzt
Jetzt geht es mir gut, ich freue mich auf den Tag mit meiner lieben Frau. Das ist alles. Mehr brauche ich nicht. Ich gehe einen Schritt nach dem anderen. Ich bin frei. Danke.
Über das Geheimnis ‚Gelassenheit‘
und wie man sie beim Wandern lernen kann
Bei Burnout-Tendenz:
Gelassenheit in der Natur erfahren
Gelassenheit zu lernen, das ist im Grunde ganz einfach: Die Natur hilft auf stille Weise zu verstehen und zu erfahren, was Gelassenheit ist. Der entspannte Zustand von Gelassenheit ist ganz natürlich. Wieviel Freude macht es, beim Wandern schwere Gedanken loszuwerden und leichtfüßig die heitere Natur zu erfahren.
Das Geheimnis der Berge
In der heutigen Lebensweise will sich ein entspannter Zustand im Alltag nicht so recht einstellen und es scheint auch ein wenig unmodern zu sein, gelassen zu leben und zu arbeiten. Man sieht relativ wenige Menschen, die ruhig und langsam sprechen und es gibt immer mehr Menschen, die an Burnout leiden. Wenn sie wüssten, wie leicht sich Gelassenheit in den Bergen lernen lässt, würden sie mit uns mitkommen! »Zu den nächsten Wander-Coaching-Terminen im Raum München (mehr …)
Dazu schreibt Marie Mannschatz in Ihrem Buch Buddhas Anleitung zum Glücklichsein:
Momente des Innehaltens finden:
Unser Geist braucht einen Ort, der zum Bleiben einlädt. Menschen und Dinge möchten Ihren Platz zum Bleiben finden, Raum haben, um sich zu entfalten und angenommen zu werden. Raum bringt Ruhe mit sich, Enge dagegen bringt Unruhe. Halten Sie also Ausschau nach Inseln der Ruhe im Alltag. Gibt es Momente des Innehaltens, die Sie ausdehnen und verstärken können?
Karl-ganz gelassen
Bei mir ist diese Insel der Ruhe, die Natur. Und der Ort der mir den meisten Raum bringt ist oben auf den Bergen.
Wenn ich da sitze und den Blick schweifen lasse, dann empfinde ich ganz große innere Ruhe und Gelassenheit. Manchmal bleibt die Zeit stehen da oben und ich bin erfüllt vom Glück zu Leben. Ich spüre den Wind auf meiner Haut und die Sonne und ich höre die Bergdohlen und in der Ferne einen Falken rufen. Und in mir breitet sich das leichte Gefühl aus, dass jetzt in diesem Moment alles in Ordnung ist.
Ja, wandern ist auch sehr gut für die Liebe. Ich gehe ja fast immer mit meiner lieben Frau Nasha zum Wandern. Wir sind schon auf vielen Wegen gemeinsam gewandert, ob in Amerika durch den Sequoia National Park, im Yosemite National Park, auf höchsten Berg Malaysias den Mount Kinabalou, den Weitwanderweg München – Venedig und noch vielen anderen Wegen und Bergen, über die ich noch berichten werde auf diesem Blog. Und jede dieser Wanderungen war auch für unsere Liebes-Beziehung wieder etwas besonderes. Es hat uns weiter gebracht und noch enger zusammen gebracht. Oft waren es sehr intensive Erlebnisse, wie etwa auf den Mount Kinabalu. Das ist ein Berg mit 4000m, und ich bin gar nicht höhenfest. Ab 3000m geht mir die Puste aus. Und dann hat mir Nasha geholfen, ist bei mir geblieben, hat mir gut zugeredet und Schritt für Schritt haben wir es dann gemeinsam geschafft.
Wandern-mit-Liebe
Wandern schafft gemeinsame positive Erfahrungen
Es sind diese gemeinsamen emotionalen Erlebnisse die ein Paar verbindet. Da hat man viel vom anderen gesehen und gespürt.
Und das gilt nicht nur für Liebespaare sondern auch für ältere Paare, die schon lange zusammen sind, so wie Nasha und ich. Die Erlebnisse beim Wandern halten unsere Liebe jung.
Es ist einfach immer wieder schön auf einem Gipfel zu stehen, den Dohlen bei Ihrem schwerelosen Gleiten zu zusehen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen und zu spüren dass Dein Geliebter sich mitfreut.
Wandern ist ein sehr gutes Mittel gegen Burnout, wenn Du es richtig einsetzt.
So geht’s nicht: Du läufts den Berg hinauf, dass Dir die Zunge raushängt und Du oben total erledigt bist. Du wählst Dir einen Prestigeberg, wie einen berühmten 4000er, das Matterhorn oder den Eiger. Du machst einen Wettlauf mit den anderen Wanderern denen Du begegnest. Du telefonierst die ganze Zeit. Du trinkst bei jeder Jausenstation ein paar Bierchen. Du streitest Dich mit Deinem Ehepartner.
Wandern-gegen-Burnout
So gehts:
Ich sage immer, wandern ist aktive Erholung. Du musst Dich ein wenig anstrengen, d.h. Du musst schwitzen. Wähle eine Wanderung, die nicht zu hohe Anforderungen an Deine Fitness stellt. Plane genügend Zeit mit ein. Nimm Dir jemand mit zum Sprechen. Aber sprich nicht zuviel. Such den Kontakt zum Boden, zu den Pflanzen und zu den Tieren, denen Du begegnest. Trinke genügend Wasser, aber keinen Alkohol. Nimm Dir ein kleines Büchlein mit, in dem Du Deine Gedanken einträgst. Mach viele Rasten. Schau Dich um, höre die Tiere, die Vögel und die Wildschweine, wenn Du welchen begegnest. Lass Dir Zeit. Sei langsam, es ist Deine Zeit. Entspanne Dich.
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